Vier stellvertretende US-Gouverneure besuchten ILW Mainz

Die Strahlkraft des deutschen Erfolgsmodells „Duale Berufsausbildung“ reicht bis über den Atlantik hinaus: Mitte September haben vier stellvertretende US-Gouverneure im Rahmen einer Deutschlandtour auch das ILW Mainz besucht. Sie kamen aus den US-Bundesstaaten Iowa, South Carolina, Nevada und Virgin Island, wo ihre Position mit der eines stellvertretenden Ministerpräsidenten vergleichbar ist.

Claus Gramckow, Head of Regional Office North America der Friedrich Naumann Foundation for Freedom in Washington, hatte die Studien- und Informationsreise initiiert. Der US-amerikanische Zweig der deutschen Friedrich Naumann Stiftung fördert wie seine Mutterorganisation mit Angeboten zur Politischen Bildung die Idee des Liberalismus und damit die Verantwortung des Einzelnen in der Gesellschaft. Jana Nathalie Burg, Referentin des Länderbüros Hessen/Rheinland-Pfalz der Stiftung, hatte die Termine vor Ort organsiert. Die Deutschlandtour führte nach Rheinland-Pfalz, Hessen und Berlin und stand unter dem Thema: „Germany’s Political and Economic Challenges and Opportunities“. 

 

Den Besuch der Delegation beim ILW Mainz leitete Geschäftsführer Manuel von Vultejus mit einer Präsentation seines Unternehmens ein. „Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer waren sehr interessiert an unserem Dualen Ausbildungssystem und an der Arbeit des ILW Mainz. Ich freue mich, dass wir einen kleinen Beitrag zu freundschaftlichen Beziehungen zu den USA leisten konnten“, sagte Manuel von Vultejus.

 

Anschließend führte ILW-Projektmanager Oliver Asselmeyer die Gruppe durch die Werkstätten und Lehrsäle. Der Besuch schloss mit einer Diskussionsrunde ab, bei der zunächst Auszubildende des dritten Lehrjahres der Firma Boehringer Ingelheim ein Projekt aus dem Bereich der Mechatronik vorstellten. Das Gespräch mit ihnen stieß besonders beim Gouverneur von Iowa auf Interesse, weil Boehringer Ingelheim in seinem Bundesstaat mit zwei Niederlassungen vertreten und damit ein bedeutender Arbeitgeber ist. 

 

Die konzentrierten Fragen aus den Reihen der Delegation bestätigten den positiven Eindruck, den das ILW Mainz auf die Besucher gemacht hat. Ein kultureller Unterschied in der Ausbildung diesseits und jenseits des Atlantiks stach dabei hervor: In den USA wird (Aus-) Bildung in erster Linie als eine private Angelegenheit angesehen, die dementsprechend überwiegend aus eigener Tasche zu finanzieren ist. In Deutschland hingegen kommen Unternehmen und Staat dafür auf. Die US-amerikanischen Besucher waren sehr erstaunt zu erfahren, dass junge Menschen nach Abschluss ihrer Ausbildung frei sind, den Arbeitgeber zu wechseln, ohne die Kosten für ihre Ausbildung erstatten zu müssen. Auch wenn das in der Praxis eher selten vorkommt, mag diese Erkenntnis die Wertschätzung für das deutsche Ausbildungssystem stärken. 

Download
Artikel als Downloadversion
Vier stellvertretende US-Gouverneure besuchten ILW Mainz
ILW Artikel 09.10.23.pdf
Adobe Acrobat Dokument 1.2 MB