Nach zwei Jahren coronabedingter Pause war es am 18. und 19. November endlich wieder so weit: Über 30 ausstellende Betriebe und die Ausbilder und Ausbilderinnen des ILW Mainz warteten mit mehr als 60 Mitmach-Aktionen auf. Über 1.200 Schülerinnen und Schüler waren der gemeinsamen Einladung von IHK Rheinhessen und dem ILW Mainz gefolgt und in die Räume und Werkstätten An der Brunnenstube 39 gekommen. Das Besondere dieses Mal: Auch am Samstag waren die Türen der Mainzer überbetrieblichen Aus- und Weiterbildungsstätte geöffnet, um berufstätigen Eltern die Möglichkeit zu bieten, ihre Kinder zu begleiten.
Die Idee des Tags der Technik: Jugendliche, Eltern und Lehrkräfte können selbst Hand anlegen, um technische Berufe zu erleben und auszuprobieren: Schweißen, löten, verkabeln, lasern, bohren, fräsen, drehen, programmieren – jeder und jede fand bei den zahlreichen Mitmach-Angeboten Gelegenheit, Interesse und Begabung für Technik zu testen und zu erfahren. Die ausstellenden Betriebe und das ILW Mainz hatten sich eine beeindruckende Vielzahl von Aktivitäten ausgedacht, die die technischen Themenfelder Konstruktion (z.B. Sortieranlage für Pakete) über High Tech (Virtual Reality, Simulation einer Kunststoff-Farbgebung), Montage (Schweißen von Gasleitungen, Glasrohrleitungen zusammenbauen), Chemie (Glasbearbeitung) bis zur Elektrotechnik (Hausanschlusskasten verdrahten, 3D-Druck) umfassten.
„Wir waren froh, endlich wieder ohne große Corona-Auflagen junge Menschen mit unseren Kundenbetrieben in Kontakt zu bringen und über die vielfältigen Berufsausbildungen beim ILW Mainz zu informieren“, freut sich Manuel von Vultejus, Geschäftsführer des ILW Mainz. „Die jungen Leute haben die Mitmach-Angebote begeistert angenommen und waren anschließend stolz auf das, was sie mit eigener Hand gefertigt hatten“, berichtet Oliver Aßelmeyer, als Projektmanager beim ILW Mainz verantwortlich für Vorbereitung und Durchführung der Veranstaltung. Gut 30 technische Berufsbilder waren vertreten – von Anlagenmechaniker:in über Gießereimechaniker:in oder Verfahrensmechaniker:in für Kunststoff- und Kautschuktechnik bis zu Zerspanungsmechaniker:in.
„Ich habe mich schon immer interessiert für alles, was elektrisch ist“, erklärt Basima. Darum würde sie gerne eine Ausbildung zur Elektronikerin machen. „Wenn man das alles hier gesehen hat, kann man sich viel besser vorstellen, wie so eine Ausbildung geht“, fügt sie hinzu. Omar weiß noch nicht genau, welchen Beruf er einmal erlernen will. „Es ist das erste Mal, dass ich bei so einer Veranstaltung bin. Vielleicht mach‘ ich ja mal was Technisches.“ Michael fand es gut, mit Auszubildenden des ILW Mainz sprechen zu können: „Die waren vor kurzer Zeit in der gleichen Situation wie ich und mussten sich für eine Ausbildung entscheiden. Ich habe hier ganz gute Tipps bekommen.“
Während am Freitag hauptsächlich Schulklassen von der 8. bis zur 12. Stufe mit ihren Lehrkräften gekommen waren, besuchten am Samstag überwiegend Jugendliche in Begleitung ihrer Eltern oder Großeltern das ILW Mainz. „Von mir hat er das nicht“, sagt die Mutter von Daniel, als er geschickt an einer Standbohrmaschine Löcher in ein metallenes Mühlebrett bohrt. „Daniel möchte unbedingt Mechatroniker lernen. Jetzt kann ich mir das viel besser vorstellen.“ Yassin kommt in Begleitung seines Großvaters. „Ich freue mich, dass mein Enkel sich für einen technischen Beruf interessiert. Ich selbst habe mein ganzes Berufsleben bei Opel am Band gearbeitet.“ Am Ende waren alle Beteiligten sehr zufrieden mit dem Tag der Technik. „Es war Publikum da, das für unsere Kunden und uns als Ausbildungsbetrieb interessant ist“, fasst Oliver Aßelmeyer zusammen. „Die Einführung eines zweiten Tages war ein Erfolg, das werden wir im kommenden Jahr wieder so machen.“