Die über 80 Mitglieds- und Kundenbetriebe des ILW Mainz haben in den vergangenen zwei Jahren deutlich mehr Ausbildungskapazitäten nachgefragt. Die Zahl der Berufseinsteiger und -einsteigerinnen im September lag mit über 160 zum zweiten Mal in Folge auf Rekordniveau. „Das stellte auch unsere räumliche Infrastruktur vor Herausforderungen“, sagt Kai Senner, Ausbilder Elektrotechnik. „Die Größe unserer Ausbildungsgruppen in der Elektrotechnik ist von 16 auf 36 junge Menschen angewachsen.“
Große Gruppen auf begrenztem Raum – die Lösung besteht in einem flexiblen und offenen Konzept mit entsprechender Ausstattung und Möblierung der beiden genutzten Lehrsäle. „Kernstück sind eigens konzipierte Arbeitsstationen, die sehr kompakt ganz viele Möglichkeiten für die elektrotechnische Ausbildung bieten“, erläutert Kai Senner, der das Konzept entwickelt hat.
Die durch Lastenräder mobilen Arbeitsstationen sind doppelseitig und somit jeweils von zwei Auszubildenden zu nutzen. Jede Seite besteht aus einem Schaltkasten, Schubladen für Werkzeug und Material, einer Vorrichtung zur Aufnahme eines Laptops, einer Kabelführung mit Vorratsrolle und einem Platinenhalter mit einer Prozess-Simulations-Platine. Mit dieser Ausstattung sind die Gestelle auch für die Teilabschnittsprüfungen (TAP) der Auszubildenden einsetzbar.
Kai Senner hat die Arbeitsstation entworfen und dann einen Prototypen gebaut. Nach Praxistests ist dieser schließlich „in Serie gegangen“. Das Besondere dabei: Ausbilder und Ausbilderinnen des Fachbereichs Elektrotechnik haben die Gestelle Inhouse in Eigenarbeit binnen zwei Monaten selbst gefertigt. Jetzt können in den beiden Lehrsälen zwei Gruppen bis zu 36 Personen gleichzeitig ausgebildet werden.
Ergänzt wird das offene Raumkonzept durch mobile Arbeitstische für theoretische Lernphasen. „So können wir unsere Lehrräume auch mit großen Gruppen sehr flexibel nutzen. Das ermöglicht uns zudem, sehr betriebsnah auszubilden“, sagt Kai Senner.
Daniel Kitz, Teamleiter Elektrotechnik und Mechatronik, ist stolz über die erfolgreiche Zusammenarbeit in der Pilotphase und die Implementierung von Verbesserungen aus dem Kollegium als neuen ILW Standard.