Besuch aus China

8.200 km weit ist die Delegation aus der ostchinesischen Stadt Zibo nach Mainz gereist, um sich über die deutsche Duale Ausbildung in technischen Berufen zu informieren. Als erste Station dieser Studienreise öffnete das ILW Mainz sogar an einem Sonntag (12. Mai) seine Türen. Der sechsköpfigen Abordnung aus der Millionenstadt in der Provinz Shandong am Gelben Meer gehörten u.a. die Bürgermeisterin und der Leiter des Bildungsamtes an. 

 

„Wir pflegen schon seit einigen Jahren rege Kontakte mit China und hatten bereits mehrere Delegationen zu Besuch“, erläutert Manuel von Vultejus, Geschäftsführer des ILW Mainz. Vor Corona hat das ILW Mainz drei jeweils zweiwöchige Trainings in der Dualen Ausbildung für chinesische Ausbilder durchgeführt. Dabei kooperiert das ILW Mainz sehr erfolgreich mit der Rhein Köster GmbH aus Ismaning/Bayern, einem führenden Anbieter von Ausrüstung für die technische Ausbildung, der sich auf die Fahnen geschrieben hat, berufliche Bildung weltweit zugänglich zu machen.

Manuel von Vultejus eröffnete das Treffen mit einer Vorstellung des ILW Mainz und einer Präsentation des Systems der Dualen Berufsausbildung in Deutschland. Es schloss sich eine Führung durch die Räume der Ausbildungseinrichtung an, gefolgt von einem intensiven fachlichen Austausch bei einem gemeinsamen Mittagessen. Die Bürgermeisterin interessierte sich vor allem für die Standardisierung von Inhalten und Prüfungen sowie für Fragen der Finanzierung – beispielsweise: „Wie teuer ist die Duale Ausbildung für die Betriebe?“ oder „Welche Kosten hat der Staat?“

 

„Für uns sind Besuche aus China eine gute Gelegenheit, Netzwerke zu knüpfen und zu vertiefen“, sagt Manuel von Vultejus. Das ist keine Einbahnstraße, denn die Delegation hat Vertreter des ILW Mainz nach China eingeladen. Die Ausbildungsverhältnisse dort dürften schon angesichts der wirtschaftlichen Bedeutung Chinas und der Größendimensionen interessant sein: Die Stadt Zibo weist mit rd. 4,7 Millionen Menschen über zwanzig Mal so viele Einwohner wie Mainz auf, in der zugehörigen Provinz Shandong leben mit 95 Millionen deutlich mehr Menschen als in ganz Deutschland. Zunächst einmal erwartet das ILW Mainz aber am 17. Juni eine weitere Abordnung aus der Provinz Shandong. 

 

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